Ein QRP-Senderchen mit der Russenröhre 1SH29B


Aufbau Prototyp

  Wie man 400 mW auch erzeugen kann


Lange habe ich im Internet recherchiert und versucht, erprobte Schaltungen mit der 1SH29B zu finden. Wenn man bedenkt, daß diese Röhren jahrelang in erheblichen Stückzahlen gebaut wurden, ist es doch sehr verwunderlich, daß man so wenige Bauanleitungen damit findet. Selbst unsere Funkfreunde aus der ehemaligen Sowjetunion haben kaum eine erbrobte Schaltung mit diesen Röhren veröffentlicht. So bleibt nur selbst auf Entdeckungstour zu gehen und einige Schaltungsvarianten an Prototypen durchzumessen. Ziel war es, mit geringem technischen Aufwand 500 mW HF-Ausgangsleistung im 40 m-Band zu erzeugen.

Die Schaltungen sind auf maximale Ausgangsleistung an einem 50 Ohm Lastwiderstand optimiert worden. Vor Anschluß einer Antenne ist unbedingt noch ein Tiefpaß zur Unterdrückung von Oberwellen am Ausgang einzufügen.

Die Inbetriebnahme von Sendern ist lizensierten Funkamateuren erlaubt. Sind Sie ein solcher?

Schaltbilder 1SH29B Die 1SH29B ist laut Datenblatt mit einer maximalen Anodenverlustleistung von 1,2 Watt angegeben und sollte sich daher theoretisch gut eignen.
Allerdings ist als Nennwert bei einer Steuergitterspannung von 0 V und 60 V Anodenspannung nur etwa 5 mA Anodenstrom angegeben, was einem Input von etwa 300 mW entspricht. Berücksichtigt man noch den Wirkungsgrad und die Verluste im Ausgangsübertrager hatte ich etwa 100 mW Ausgangsleistung erwartet. In der Praxis wurden bei 60 V Anodenspannung jedoch nur 50 mW erreicht.
Erst eine Erhöhung der Anodenspannung auf 120 V (das ist gleichzeitig die größte zulässige Schirmgitterspannung der 1SH29B) brachte eine deutliche Erhöhung der Ausgangsleistung.
Der maximal zulässige Kathodenstrom ist mit 8 mA recht bescheiden und wird in den Varianten A und C deutlich überschritten. Das führt zu einer reduzierten Lebensdauer der Röhre. In Version B werden bei 250 mW Ausgangsleistung die Grenzwerte der 1SH29B gerade noch eingehalten, wenn man 10 % Toleranz zuläßt. Die Version C mit 400 mW stellt die (kurzzeitig) maximal erreichbare Ausgangsleistung dar.
Die Versionen wurden mit einer Morsetaste in der Anodenspannungszuleitung getastet. Subjektiv wurde das Ein- und Ausschwingverhalten der Sender als sehr angenehm empfunden. Chirps und Klicks traten nicht auf. Die Sender reagieren auf Änderungen der Lastimpedanz mit deutlichem Frequenzversatz von bis zu 400 Hz, wie sich bei Austausch des Koaxialkabels zum Abschlußwiderstand von 1 m auf 2 m Länge zeigte.

Das Ziel, im 40 m-Band 500m W Ausgangsleistung mit einer einzigen 1SH29B zu erzeugen, wurde nicht erreicht.
Es mußte eine leistungsstärkere Röhre, die 1P24B, oder eine Gegentaktschaltung her.

Datenblatt 1sh29b Datenblatt 1SH29B / 1J29B , russisch, mit Anschlußbild