Portabelantennen


Bild Portabelantenne

  Platz für Experimente


Meine Portabelantennen sind im Verlauf der letzten 20 Jahre stetig verändert worden. Manches hat sich bewährt und wurde beibehalten, vieles wurde wieder verworfen und durch Neues ersetzt.
Angefangen habe ich mit einer Yagi für das 2 m-Band nach Y23RD. Die war nicht schlecht, hatte aber mehrere Nachteile. Sie benötigt am Fußpunkt des Dipols einen Transformator, der von den 85 Ohm Fußpunktwiderstand am Dipol (jaja, ich weiß, im Antennenbuch stehen 75 Ohm) auf den 50 Ohm Kabelwiderstand transformiert. Am Einfachsten ließ sich das durch einen Viertelwellentransformator aus einem Stück 60 Ohm Koaxialkabel machen. Dieses Kabelstück war in der Dipoldose fest mit dem Dipol verbunden und wurde bei jedem Auf- und Abbau der Antenne hin und her gebogen bis eines Tages der massive Innenleiter brach. Hier mußte unbedingt etwas verändert werden. Wochenlanger Briefwechsel mit Olaf, Y23RD, brachte dann die erhoffte Lösung: Ein zusätzlicher Reflektor brachte den Fußpunktwiderstand auf etwa 75 Ohm, damit konnte 75 Ohm Antennenkabel als Ableitung verwendet werden. Nun blieb nur noch das Problem diese 75 Ohm an die 50 Ohm des Transceivers anzupassen ... also wieder nix. Außerdem war die Antenne nicht mehr auf 144.300 MHz resonant. Die Elemente bestanden aus 8mm rundem Vollaluminium und waren entsprechend schwer. Kurzerhand wurden unbekümmert alle Elemente - außer dem Dipol natürlich - um 10 mm gekürzt, in die Enden der Elemente 10 mm tief Gewinde M4 geschnitten und mit passenden Schrauben M4 aus Aluminium (!) die Resonanz wieder hergestellt. Das funktionierte tatsächlich, war aber sehr zeitaufwändig. Einziges Hilfsmittel für diese Abgleicharbeiten war ein Dipol in 15 m Entfernung, der als Feldstärkemesser mit einer Germaniumdiode und zwei 10 µH HF-Drosseln arbeitete. Von diesem Dipol gingen 15 m Klingelleitung zum analogen Anzeigeinstrument, welches sich in der Nähe der abzugleichenden Antenne befand. Wahnsinn, aber es funktionierte!

Mit dem 8 mm dicken Rundaluminium habe ich auch meine erste Portabelantenne für das 70 cm-Band gebaut. Beide Antennen zu gleicher Zeit auf dem Portabelmast zu betreiben war immer ein Abenteuer wegen des großen Gewichtes und der Kopflastigkeit der ganzen Konstruktion.
In einer finsteren und verregneten Nacht zu Ende eines Nordic Activity Contests passierte dann was irgendwann passieren mußte - ich bin über eine Abspannung des Antennenmastes gestolpert. Der Mast mit den Antennen fiel um und die Antennen waren Schrott.
War guter Rat teuer? Ja, er war!

Das andere Extrem zu meinen schwergewichtigen Antennen stellen die FlexaYagi dar. Klein und leicht sollen sie sein und auch wenig Windlast verursachen. Erst einmal wurde eine FX-210 als Ersatz für die Y23RD-Antenne gekauft und ausprobiert. Richtwirkung und Vor-/Rückverhältnis schienen zu stimmen, so wurde nicht weiter nachgemessen. Aber für einen Portabelbetrieb waren Sie nur eingeschränkt nutzbar, wenn man seine kostbare Zeit zum Funken und nicht für die Antennenmontage nutzen will. Was verändert wurde zeige ich hier am Beispiel einer FX-224.

Die Klemmschellen zur Elementhalterung wurden umfunktioniert und dienen nicht mehr direkt der Elementhalterung. Der Dipol wird nun sicher mit einem Fuji-Schieberollenhalter aus dem Anglerladen befestigt und die Elemente in Halterungen nach Art einer Blattfeder gehalten.
Der symmetrische Mittelpunkt der Elemente ist durch zwei auf die Elemente aufgeschobene Polyäthylenstücke aus alten Koaxialkabeln vorgegeben, welche mit Alkyd-Bootslack gegen Verrutschen gesichert sind.
Die Elemente werden durch Blattfedern aus Glasfaser-Leiterplattenmaterial auf dem Boom gehalten. An der Unterseite der Blattfedern ist dort, wo das Element fixiert werden soll, eine quer verlaufende Ausfräsung eingearbeitet. Die Elemente rasten in diese Ausfräsung ein. Eine Farbcodierung, die mit der Befestigungswicklung am Fuß der Blattfedern farblich übereinstimmt, verhindert die Verwechselung der Elemente. Eine 45 °-Schräge an der Vorderkante der Blattfedern erleichtert das Einschieben der Elemente. Die Blattfeder ist am Ende mit gleichfarbigem Nähgarn aus Polyester angewickelt, mit dem auch die Elemente codiert sind. Alle Wicklungen sind mit Alkyd-Bootslack gesichert. Mit der verschiebbaren original Flexa-Klemmschelle läßt sich nun die Federkraft der Blattfeder einstellen.
Die mitgelieferte verzinkte Mastschelle zur Befestigung der Antenne ist etwas für Leute mit starken Nerven und für meinen Portabelbetrieb nicht geeignet. Auf dem Flohmarkt habe ich leichtgewichtige Schellen passend für meinen Mast gefunden. Diese Schellen haben nur eine bewegliche Flügelmutter, die auch noch gegen Verlieren gesichert ist. Montageplatte ist ein Stück 5mm dickes GFK, in welches auch gleich die sieben notwendigen M4-Gewinde geschnitten wurden. Der seitlich vom Mast geführte Boom und das etwas vergrößerte Loch für die Durchführung des Mastes durch die Montageplatte erlauben ein kinderleichtes Einstellen des vertikalen Abstandes bei mehreren Antennen auf dem Mast.

Bild Dipolhalter offen
Dipolhalter aus
dem Anglerladen.
geöffnet
Bild Dipolhalter geschlossen
Dipol arretiert
Bild Elementhalter
Elementzentrierung,
Blattfeder,
Federkraftschelle
und Farbcodierung
Bild Antennenhalterung unten
Antennenhalterung
von unten
Bild Antennenhalterung oben
Antennenhalterung
von oben


Der Antennenboom wurde in kofferraumfreundliche gleiche Längen zersägt. Zusammengehörende Enden sind mit Buchstaben gekennzeichnet, A-A, B-B und C-C. Beschriftung mit Permanent-Marker hält etwa 1 Jahr. Die einzelnen Teile werden mit 10 cm langen Zapfen aus hartem Voll-Aluminium verbunden. Eine Hälfte des Zapfens ist fest mit einem Boomteil verschraubt, die andere Hälfte ist mit einer M4-Knebelschraube lösbar. Die Gewindelänge der Knebelschraube ist auf 14mm begrenzt und verhindert so das Herausragen des Gewindes der Knebelschraube aus dem Boom nach dem Festschrauben. Das M4-Gewindeloch des freien Zapfen wurde auf halbe Tiefe mit einem 4,5 mm-Bohrer aufgebohrt, so fällt die Knebelschraube schon durch das halbe Loch bis sie auf Gewinde trifft. Das spart Zeit und die Verbindung ist nach sieben Umdrehungen der Knebelschraube fest. Der ehemals schwarze Kopf der Knebelschraube erhält einen weißen Alkydharz-Farbanstrich als Grundierung und anschließend darüber einen in Signalrot. So findet man verlorene Schrauben im Gras auch nachts beim Licht einer Taschenlampe wieder. Der Kabelhalter ist ein Adliger - "von Flohmarkt" und sollte wohl einst einen Duschvorhang halten. Er ist wie geschaffen für 15er Vierkant und Aircell7.
Jeweils vier Elemente passen gut in den Innenraum eines 15er Vierkant-Antennenbooms und sind so bestens für den Transport geschützt.

Bild Zapfenverbindung
Zapfen
des Booms
Bild Boomteile zusammengesteckt
Boomteile
zusammengesteckt,
Knebelschraube
eingesteckt
Bild Boomteile verschraubt
Boomteile
verschraubt
Bild Kabelklammer
Kabelhalter
Bild Elemente transportverpackt
wiederverwendbare
Transportverpackung
"ohne Abfall"
für 4 Elemente


Verwendet man die FlexaYagi Dipole im Originalzustand für Portabelaktivitäten wird früher oder später der schwarze Polyamidfuß der Dipoldose abbrechen. Der Flexa-Yagi-Dipol-Dosen-Spritz-Werkzeug-Konstrukteur hat hier (sicher nicht bei vollem Bewußtsein) eine Sollbruchstelle hervorragend eingearbeitet. Vielen Dank dafür. Es bricht anscheinend eher dieser Fuß an der Dose als daß sich der Aluminium-Dipol verbiegt. Ich mußte dieses Teil bereits an 3 verschiedenen Dipoldosen ersetzen, weil es bei schräger Belastung des Dipols abbrach. Besonders gern passiert das im Winter, wenn das Polyamid nicht mehr sehr elastisch ist.
Ein Eigenbau-Winkel und zwei zusätzliche selbstschneidende Schrauben lösen das Problem. Das Alu-Winkelprofil gibt es als Meterware für wenig Geld im Baumarkt und die selbstschneidenden Schrauben fanden sich in der Bastelkiste. Die Löcher für die selbstschneidenden Schrauben habe ich mit einem Bohrer von 1,8 mm Durchmesser vorgebohrt. Hier empfiehlt es sich, vorab an einem Stück Polyamid die passende Vorbohrung für die gerade vorhandenen Schrauben zu ermitteln.
Die der Antenne mitgelieferten runden Schutzkappen für die Enden der Elemente sind gut gemeint, halten aber im Portabelbetrieb nicht lange. Augenschutz muß unbedingt sein, und so habe ich kurze Stücke von rotem Schrumpfschlauch an den Elementenden angebracht und mit Alkyd-Bootslack gegen Verlieren durch Abstreifen gesichert.

Bild Dipoldosenwinkel
Dosenwinkel A
nach Reparatur
Bild Dosenwinkel
Dosenwinkel B
auch nach Reparatur
Bild Dipolfuß 70cm
Dosenwinkel C
Richtig geraten!
auch nach Reparatur,
nun aber für 70 cm
Bild Flexa Ersatzwinkel
Ersatzteil ABC
Dosenwinkel
Eigenbau
Bild Schutzkappen
Elementende mit
Schutzkappe


Mit diesen Modifikationen sind die Antennen von FlexaYagi für meinen Portabelbetrieb brauchbar. Auch meine Portabelantennen für 70 cm und 23 cm sind nun von diesem Hersteller und nach diesen Ideen umgebaut. Bei 70 cm und 23 cm bleiben die Elemente fest mit den originalen Elementklammern montiert. Die Antennen sind wiederum für den Transport quer im Kofferraum geteilt worden. Die Antennenteile für 70 cm und 23 cm sind in Futteralen verstaut, welche ehemals Zeltgestänge enthielten.
Vor dem Zersägen des Booms einer FlexaYagi überlegen Sie gut, wo Sie den Schnitt machen. Die herausragende Hälfte eines Verbindungszapfen verlängert ein Teil des Booms wieder um 5 cm. Eine Elementbefestigung sollte nicht genau auf einer Trennstelle zu liegen kommen.

Auch der Portabelmast hat einige Besonderheiten aufzuweisen. Von lebensgefährlichen käuflichen Ausführungen, bei denen ein Strich mit einem Permanentmarker anzeigen soll, wie weit das innere Teleskoprohr ausgezogen werden darf, habe ich Abstand genommen, da ich nicht an der vorzeitigen Auszahlung meiner Lebensversicherung interessiert bin. Versuchen Sie mal, so einen Mast nachts allein im Gelände mit aufgesetzter 4 m langer Antenne zu errichten, dann wissen Sie was ich meine.
Auch die Version mit dem "Vorderrad des Autos drauffahren Gestell" schied aus, da mein rechter Arm zu kurz ist und nicht bis zum Vorderrad reicht. Ein träges Drehgerät wollte ich nun wirklich nicht auch noch mit herumschleppen. So blieb nur die Möglichkeit, den Mast direkt neben die Autotür zu stellen und ihn bei offenem Fenster von Hand zu drehen - für mich die beste Version. Da hat man sein DX schon gearbeitet, wenn andere mit dem Drehgerät noch nach dem Maximum der Feldstärke suchen.

Bild Mastfuß
Mastfuß
ohne Mast
Bild Mast auf Fuß
Mast auf
Mastfuß
Bild Mastkopf
Mastkopf mit
Richtungsanzeige
Bild Abspannungen
Abspannungen
Bild Häringe
Häringe aus dem
Campingladen


Der Mastfuß besteht aus einer runden Platte aus 10 mm Hartgewebe. Im Mittelpunkt ist eine Imbusschraube mit 16 mm Kopf-Außendurchmesser eingeschraubt, diese paßt in ein 18 mm-Loch des Mastes. Drei Schrauben M10x60 wirken als Spieße und werden mitsamt der Platte mit dem Fuß in die Erde gedrückt. Der Mast steht mit seinem Eigengewicht auf einer runden Scheibe aus 3 mm dickem Silikongummi. Diese Scheibe verhindert wirksam das ungewollte Drehen des Mastes durch den Wind. Die drei weißen Flächen auf dem Mastfuß erinnern in der Dunkelheit daran, den Fuß beim Abbauen nicht zu vergessen.
Der Mast ist ein Teil eines HTM-10 der ex-NVA, dessen drei dickste Teile entfernt wurden, weil der Mast sonst zu unhandlich war. Nun ist er nur noch 7,40 m lang. Das Außenrohr ist auf seiner ganzen Länge mit Glasgewebe-Klebeband umwickelt. Eine feine Sache, wenn man bei Regen oder Frost die Wärme des Gewebes spürt und sich nicht die Finger schwarz vom Aluminium machen muß. Die Elemente des Mastes sind gegen Herausziehen gesichert und die Elemente rasten von selbst ein, wenn man sie genügend weit herausgezogen hat. Letztes Spiel beseitigt je eine mit Gefühl angezogene Rändelschraube an den Verbindungsstellen der Teleskopteile. Die Abspannungen sind aus gewöhnlicher Haushaltwäscheleine mit Kunststoff-Umhüllung und ohne Metalleinlage.

Bild Handschuh
Arbeitsschutz!
Nur mit Handschuh
Bild Haering mit Haken
Häring mit
Karabinerhaken
Bild Abspannungen unten
Abspannungen
vorbereitet
Bild Mast halb ausgefahren
Mast halb
ausgefahren
Bild Mast probeweise ausgefahren
Mast 3/4
ausgefahren,
Abspannungen
justiert


Nicht unwichtig ist der Lederhandschuh. Er gibt während der Montage bei jedem Wetter den richtigen Kontakt zum Mast und schützt die rechte Hand beim Einfahren des Mastes vor bösen Quetschungen. Außerdem landet der Abrieb des Aluminiums im Handschuh und nicht auf der Hand, mit der man noch viele QSO aufschreiben möchte.
Die Abspannleinen gleiten frei durch die kleine Öse der Karabinerhaken und die Karabinerhaken selbst gleiten auf den Häringen. Ein Holzhammer hilft beim Einschlagen der Häringe. Sind diese zu sehr verbogen, werden sie durch neue ersetzt.

Bild Abspannschieber
Abspannschieber
Bild 2m-Antenne vorbereitet
2 m Antenne zur
Montage vorbereitet
Bild 2m Antenne auf Mast
2 m Antenne auf
Mastspitze montiert
Bild 2m Antenne oben
Mast mit
2 m-Antenne
ausgefahren
Bild 2m Antenne
2 m Antenne
Kontrollblick


Die Abspannschieber sind aus Hartgewebeplatten gefertigt. Die Löcher müssen angesenkt werden um die Abspannleinen zu schonen. Wichtig ist eine Wicklung aus Klebeband. Diese haftet fest auf dem Hartgewebe, läßt aber die Abspannleine leicht unter sich hindurchgleiten (ein kleines Stück Folie zwischen Abspannleine und erster Lage des Klebebandes zwischenlegen). So verstellen sich die Abspannschieber nicht von selbst, wenn sie noch locker eingestellt sind.

Bild 70cm Antenne unten
70 cm Antenne vor
dem Hochschieben
Bild 70cm Antenne oben
70 cm Antenne
oben
Bild 23cm Antenne auf Mast
23 cm Antenne
oben
Bild Richtungsanzeige eingeklappt
Richtungsanzeige
noch in
Transportstellung
Bild Richtungsanzeige ausgeklappt
Richtungsanzeige
ausgeklappt
und justiert


Von der Ankunft am Aufbauplatz bis zum ersten QSO mit 160 W Hochfrequenz und 11 Elemente im 2 m-Band brauche ich 12 Minuten, wenn nur eine Antenne auf dem Mast montiert wird.

  Weniger ist manchmal mehr


Es geht auch eine Nummer kleiner. Für den schnellen Halt unterwegs, Sporadic-E oder Satellitenfunk ist eine kleine Antenne von MALDOL geeignet, die HS-FOX727. Wenn man vor den vielen Flügelmuttern nicht zurückschreckt, nur die drei Elemente für 2 m zum Transport demontiert, das Koaxialkabel während des Transports an der Anschlußbuchse läßt, sich eine Erdungsschelle vom Elektriker als Masthalterung herrichtet, die neue Mastschelle für horizontale Polarisation im Schwerpunkt der Antenne anbringt und für vertikale Polarisation und Vormastmontage am Ende des Booms neue Löcher bohrt, die Stelle für die Klemmstücke zur Einstellung der Anpassung mit einem Stück Isolierschlauch auf der Phasenleitung vorgibt, die Flügelschraube zum Klemmen der beiden Hälften des Klemmstücks durch eine längere ersetzt, diese Flügelschraube unverlierbar macht und sich mit maximal 50 W an der Antenne begnügt, dann macht auch die HS-FOX727 bei der portablen Benutzung Spaß.
Ein ehemaliger Teleskop-Kescherstock aus dem Anglerladen dient mir bei dieser Antenne als Mast, die Abspannung erfolgt durch einen Gummi am rechten Außenspiegel des Autos. Im grauen Kunststoffrohr ist längs ein Streifen Klettband (nur die Ösen) eingezogen. Dieser drückt etwas auf den Mast und dadurch verdreht sich der Mast bei Wind nicht mehr. Der Mastfuß ist ein unten angespitztes Stück Rundeisen, das oben etwas abgedreht wurde um in den Mast zu passen.

Bild HS-FOX727
HS-FOX727
transportfertig
Bild Klemmstück
HS-FOX727
Klemmstück
beim Transport
Bild 727 auf Mastspitze
HS-FOX727 auf
Mastspitze
Bild Mast Gummihalterung
Gummihalterung
am Außenspiegel
Bild Mast Erdspieß
Erdspieß
mit Mast


  Kurze Wellen mit horizontalen Drähten


Nicht vergessen seien die portablen Antennen für die Kurzwelle. Sie bieten ebenfalls ein breites Feld für Experimente. Hier einige Portabeldipole für Koaxialspeisung. In den Dosen befindet sich Luft - kein Ferrit - und eine Zugentlastung aus Kunststoff für die zwei Dipolhälften. Die Stahllitzen der Dipolhälften sind direkt an die PL-Buchse gelötet. Dosen findet man im Baumarkt, Stichwort GARDENA. Die PL-Buchse des 10 m Dipols sitzt in einem Kunststoffteil, welches ehemals einen Wasserhahn beherbergte.
Unter dem Namen CONACORD findet man preiswerte Stahllitze, verzinnt und mit Kunststoff ummantelt, welche für die Anfertigung von Portabeldipolen bestens geeignet ist. Achtung! Nicht verwechseln mit "Wäscheleine mit Stahldraht-Einlage", die enthält nur einen einzigen dünnen Stahldraht. Doppelte Seilklemmen aus Edelstahl sind besser für die Dipolenden geeignet als einfache, da man sich nicht am herausstehenden Ende der Stahllitze verletzen kann. Zum Abgleich der Dipole auf Resonanz öffnet man die Seilklemmen etwas und schiebt die Stahllitze in der Klemme hin und her.

Bild 80m Dipol
80 m Dipol
Bild 40m Dipol
40 m Dipol
Bild 10m Dipol
10 m Dipol mit
Abspannungen und
RG-58 Koaxkabel
Bild Seilklemme
doppelte Seilklemme
Bild Dipoldraht CONACORD
CONACORD
preiswert und gut
für Portabeldipole


  Kurze Welle vertikal ohne indischen Seiltrick


Ein weites Betätigungsfeld für portable Antennenexperimente bieten Groundplane-Antennen für Kurzwelle mit ihren verschiedenen Bauformen. Ich hatte aus längst vergangenen Zeiten noch eine kräftige Glasfaser-Teleskop-Angelrute im Keller zu liegen. Diese bot sich mit ihrer Länge von 6,15 m als Mast für eine portable Groundplaneantenne aus Draht an.
Eine Halterung aus Teilen alter Metallregale war schnell zusammengesägt und -geschweißt und etwas frische Farbe gab der Halterung ein kommerzielles Aussehen.
An einem kleinen Winkel befinden sich 4 Telefonbuchsen für den Anschluß von 4 Radials (blau, je 5 m lang), eine isolierte Telefonbuchse für den Anschluß des vertikalen Antennenleiters (rot, 6,20 m lang) und eine PL-Buchse für den Anschluß des Koaxialkabels zum Transceiver.

Bild Fuß
Fuß
Bild Winkel
Winkel
Bild Mast
Mast
Bild GP-Antenne
Verbindungen
Bild Portabelfunk
Portabelfunk

Ein Antennentuner Z-100Plus von LDG Electronics schafft es, dieses Gebilde auf allen Bändern von 40 m bis 10 m an die 50 Ohm Antennenbuchse des Transceivers anzupassen und dem Operator das Gefühl zu geben, er hätte nun mit einem Stehwellenverhältnis von 1 : 1 eine gute Antenne für alle Bänder von 40 bis 10 Meter.
Was dieses Gefühl wirklich Wert ist kann man ganz einfach testen:

1. Stellen Sie im 10 m Band eine DX-Station ein.
2. Lassen Sie in der Nähe dieser Frequenz den automatischen Antennentuner sein Werk verrichten.
3. Zurückgekehrt auf die Frequenz der DX-Station beobachten Sie das S-Meter und achten auf die Lautstärke.
4. Nun verkürzen Sie die Antenne schrittweise durch Einfahren des Teleskopmastes. Der zu lange vertikale Antennenleiter bleibt in einer großen Schleife einfach auf dem Boden liegen und wird nicht aufgerollt.
5. Nanu! Hallo! Was passiert denn da am S-Meter und mit der Lautstärke? Schier Unglaubliches! Ein echtes Aha-Erlebnis!

Probieren Sie es einmal aus. Ich jedenfalls habe meine Lektion vom Einfluß des vertikalen Erhebungswinkels einer Antenne auf die Signalstärke von DX-Stationen gelernt und ärgere mich nun über die sinnlosen Stunden, in denen ich versucht hatte, das Stehwellenverhältnis meiner portablen Kurzwellenantennen auf annähernd 1:1 zu bringen.


  Kurze Welle vertikal vom Autodach


Die anhaltend guten Ausbreitungsbedingungen auf den oberen Kurzwellenbändern verleiteten mich dazu, wieder einmal mit Antennen, die eigentlich für den CB-Funk gedacht waren, zu experimentieren. 20m mobil Beim Funkhändler meines Vertrauens gab es zu einem angemessenen Preis die DV-27 (1,26 m lang) und die DV-27L ( 2,72 m lang) zu kaufen. Einen robusten SCANMAG Magnetfuß mit DV-27 Anschluß (gezahnte Öse) hatte ich noch vorrätig und ein FT-817 sollte mit seinen 5W Ausgangsleistung zeigen, was mit den umgebauten CB-Antennen aus dem Auto heraus möglich ist.
Der Umbau einer DV-27 Antenne ist äußerst einfach und beschränkt sich auf den Austausch der oberen Antennenspitze, die aus Edelstahldraht mit 2 mm Durchmesser besteht. Diesen gibt es als Schweißdraht in 1 m Stücken in der Qualität 1.4316 (AX308L) bei Edelstahl verarbeitenden Firmen oder im einschlägigen Fachhandel. Mein Baumarkt um die Ecke führt das Material leider nicht.
Zum Abgleich der Resonanzfrequenz durch Kürzen des 2 mm Edelstahls benötigen Sie einen Seitenschneider der Qualität "H" (wie "Hart") mit mindestens 18 cm Gesamtlänge - alles andere erzeugt Wasserblasen an den Bürofingern, wenn man 2 mm Edelstahl in 5 mm Portionen (empfohlen) kürzt.
Nach etwas Experimentieren mit den Verlängerungen ergab sich folgende Tabelle:

Band [m]Frequenz [MHz]Verlängerung [cm] Zuschnitt [cm]Bemerkung
1029.40000nur Spannmutter aufgeschraubt, keine Verlängerung
 28.06046CW QRP-Frequenz
1224.9101416ausreichend für gesamtes Band
1521.4003137 
 21.0603537CW QRP-Frequenz
1718.0805961ausreichend für gesamtes Band
2014.3009810014.060 MHz mit 1 m Verlängerung nicht mehr erreichbar

"Zuschnitt" ist die Länge, bei der sich bei der unteren Resonanzfrequenz eines Bandes noch etwa 2 cm des 2 mm Materials der Antennenspitze in der Spannzange befinden.
Meine DV-27 ist in ihrem oberen Teil auf 12,5 cm Länge hohl. Somit wird für das 15 m Band nur eine Verlängerung benötigt. Die überflüssigen 4 cm für die obere Bandgrenze bei 15 m verschwinden bei Bedarf einfach in diesem Hohlraum.
Wenn die Längen für die Bandverlängerungen gefunden sind, sollte man auch noch an deren Spitzen etwas für den Unfallschutz tun: kurze 2 cm lange Stücke straff passender roter PVC-Kabelisolation an den Enden schützen etwas vor Augenverletzungen und lassen sich zudem auch noch mit einem Edding 140S mit der zugehörigen Frequenzangabe beschriften.
Beim Vergleich mit DV-27 Antennen unterschiedlicher Hersteller stellte sich heraus, daß die oben dargestellte Tabelle mit Vorsicht zu betrachten ist. Andere Hersteller verwenden andere Verlängerungsspulen in der Antenne, was zu Abweichungen in den Längen der Edelstahl-Verlängerungen führt. Hier kommt man um einen individuellen Abgleich nicht herum.
Der Vorteil des Resonanzabgleichs durch Längenänderung an der Antennenspitze ist der, daß man für den Betrieb der Antenne keinen Antennentuner braucht.
Nachteil ist: bei jedem Bandwechsel muß die Antenne vom Autodach und die Edelstahl-Spitze getauscht werden. Bei einer solchen Gelegenheit beobachten Sie doch einmal beim Hantieren mit dem Magnetfuß und dem Antennenstrahler auf dem Autodach das Grundrauschen des Empfängers auf einer unbelegten Frequenz. Interessant, interessant ...

Bild DV27 10 m auf Autodach
DV-27 / 10 m
auf Autodach
Bild Schweissdraht
Edelstahl
Schweißdraht
Bild DV27 Bandverlängerungen
DV-27
Bandverlängerungen
Bild DV27 Spannzange
DV27
Spannzange
DV-27 Verlängerungsdiagramm
DV-27
Verlängerung
Diagramm

In den folgenden drei Bildern ist noch einmal die Veränderung des Stehwellenverhältnisses einer mit Magnetfuß auf dem Autodach betriebenen DV-27 Antenne für das 10 m Amateurfunkband dargestellt. Wie man erkennt, wirken sich geringste Veränderungen der Länge der Antennenspitze enorm auf die Resonanzfrequenz aus.
Einen Einfluß auf die Resonanzfrequenz der Antenne, wenn auch in geringerem Maße, hat ebenfalls der Ort der Anbringung auf dem Autodach. Zwischen Montage in der Mitte des Daches und einer Montage am Rand ergeben sich im 10 m Band etwa 40 kHz Unterschied der Resonanzfrequenz.

Bild DV27 28,3 MHz
DV-27 / 10 m
3cm Verlängerung
Bild DV27 29,4 MHz
DV-27 / 10 m
mit Spannzange
Bild DV27 29,8 MHz
DV-27 / 10 m
ohne Spannzange

Bei der DV-27L ist die oben beschriebene Vorgehensweise leider nicht möglich. Sie besitzt keine Spannhülse an ihrem oberen Ende. Mit ihren 2,72 m Länge stellt Sie jedoch einen fast perfekten Lambda/4-Strahler für das 10 m Band dar, auch verspricht ihre größere Länge gegenüber der DV-27 besseren Wirkungsgrad auf den Bändern 15 m und 20 m. Dadurch, daß sie in der Mitte mechanisch teilbar ist, ist ihr Transport kein Problem.
Für den Betrieb auf 12 m bis 20 m ist die DV-27L nur mit Antennentuner oder zusätzlichen Verlängerungsspulen geeignet. Verlängerungsspulen können am Fußpunkt (große mechanische Belastung) oder in der Mitte (CLC = Center Loading Coil) angebracht werden. Ich habe mir nicht zugetraut, eine mechanisch ausreichend stabile Fußpunktspule für den 2,72 m langen Glasfaser-Strahler zu bauen. Auch die CLC-Variante scheiterte letztendlich an dem vom Hersteller der DV-27L verwendeten US-Gewinde, für welches ich keine Gewindeschneider und -bohrer habe. Somit blieb nur der Betrieb über einen Antennentuner, bei mir der zum FT-817 passende Z-100plus von LDG. Mit ihm läßt sich der DV-27L Strahler im SCANMAG Magnetfuß auf dem Autodach bis in das 20 m Band an den FT-817 anpassen.

Bild DV27L 10m auf Autodach
DV-27L
auf Autodach
Bild DV27L Verbinder
DV-27L
Verbinder