1,1 W im 40m-Band aus einer 1P24B


Aufbau Prototyp

  Der Kraftzwerg aus dem Ural


Die 1P24B ist mit einem Anodenstrom von 17 mA bei 150 V Anodenspannung angegeben. Das sind immerhin 2,55 W und die gewünschten 0,5 W Output sollten eigentlich leicht erreichbar sein.
Die folgenden Schaltungen habe ich erprobt und auf maximale Ausgangsleistung an einem 50 Ohm Lastwiderstand optimiert. Vor Anschluß einer Antenne ist unbedingt noch ein Tiefpaß zur Unterdrückung von Oberwellen am Ausgang einzufügen.
Experimentiert wurde mit vier verschiedenen Varianten der Röhrenbeschaltung. Es zeigte sich, daß die 1P24B erst bei höheren Anodenspannungen so richtig zeigen kann, was in ihr steckt. Eine Anodenspannung von 60 V liefert nur geringe Ausgangsleistung. Obwohl die 1P24B mit 150 V Anodenspannung als Nominalwert angegeben ist, wurden die Messungen nur mit 60 V und 120 V Anodenspannung durchgeführt, um einen unmittelbaren Vergleich zur 1SH29B zu haben.

Hinweis: Die Inbetriebnahme dieser Sender ist nur lizensierten Funkamateuren erlaubt.

Schaltbilder 1P24B Variante A:
Bei 120 V Anodenspannung werden 570 mW Ausgangsleistung erreicht. Die Grenzwerte der 1P24B werden eingehalten. Ein sauberer Weg, 500 mW im 40 m-Band zu erzeugen.

Variante B:
Trotz Überschreitung der Grenzwerte ist die Ausgangsleistung bei 120 V Anodenspannung geringer als bei Variante A.

Variante C:
Die 1P24B ist als Triode geschaltet. Alle Bemühungen, diese Schaltung zum Schwingen zu bringen, waren erfolglos. Auch eine andere Röhre und ein anderer Quarz brachten keinen Schwingeinsatz, ebenso wie die Veränderung des L/C-Verhältnisses des Anodenschwingkreises. Ob mit oder ohne angeschlossenem Lastwiderstand - die Schaltung schwingt nicht an. Eine Erklärung dafür könnte in der sehr geringen Kapazität der Röhrenelektroden zueinander liegen.

Variante D:
Diese Version brachte bei 120 V Anodenspannung immerhin 1,1 W Ausgangsleistung. Der maximale Kathodenstrom wird um etwa 50 % überschritten. Wenn man noch einige 1P24B als Reserve hat und auf lange Lebensdauer der Röhre keinen Wert legt, stellt diese Schaltung einen einfachen QRP-Sender für Telegrafie dar.

Tastung Steuergitter:
Für das sichere Sperren der 1P24B sind bei 60 V Anodenspannung etwa -15 V und bei 120 V Anodenspannung etwa -24 V am Steuergitter erforderlich. Werden geringere Gitterspannungen verwendet, dann sperrt die Röhre nicht vollständig, die Schwingungen setzen nicht aus und der Sender sendet in den Tastpausen mit geringerer Leistung weiter. Die Tastung des Steuergitters produziert bei meinem Prototypen saubere Telegrafiesignale ohne Chirp und Klick.

Einfacher (weil ohne die Probleme der Bereitstellung einer negativen Gitterspannung) ist es, die Anodenleitung direkt zu tasten. Der Kondensator C2 hat in Verbindung mit dem Innenwiderstand des Netzteiles Einfluß auf die Anstiegszeit des Telegrafiezeichens. Die Anstiegszeit wird ebenfalls von den Eigenschaften des Schwingquarzes beeinflußt.
Die Abfallzeit ist von der Kapazität des Kondensators C2 abhängig. 100 nF sind ein brauchbarer Wert für ein klickfreies Ausgangssignal.

Einfluß des Widerstandes R1 am Steuergitter:
Die Größe von R1 bestimmt über den Gitterstrom die Gitterspannung und legt damit den Arbeitspunkt der Röhre fest. Für die 1P24B ist ein maximaler R1 von 500 k Ohm zulässig. Wird R1 kleiner gemacht, dann steigt der Anodenstrom bei nur unwesentlich größerer Ausgangsleistung. Bei Werten kleiner als 47 k Ohm ist kein sicheres Anschwingen mehr gegeben.

Einfluß des Widerstandes R2 am Schirmgitter:
R2 wurde in der Schaltungsvariante A so dimensioniert, daß bei 60 V Anodenspannung 45 V am Schirmgitter der 1P24B anliegen. Anschließend wurde die Anodenspannung auf 120 V erhöht. Wird R2 zu 0 Ohm, dann entsteht die Schaltungsversion D. Für das Schirmgitter ist ein "Nennstrom nicht größer als" 3 mA im Datenblatt zu finden.

Einfluß der Impedanz am Ausgang:
Auch dieser Sender ist nicht frei von Frequenzänderungen bei Änderung der Ausgangimpedanz an X1. Zwar sind die Kapazitäten zwischen Anode und Kathode extrem gering, aber dennoch vorhanden. Einen Ausweg aus diesem Dilemma kann nur die Trennung von Schwingungserzeugung und Leistungsverstärkung in einem zweistufigen Sender bringen.

Datenblatt 1P24B Datenblatt 1P24B , russisch, mit Anschlußbild

Version für 250mW Ausgangsleistung mit der Röhre 1SH29B
Stromversorgung